Schön, dass ihr wieder mit dabei seid und noch ein bisschen was über unsere große Reise lesen möchtet 🙂
Es sind grade mal 4 Wochen vergangen, seitdem wir wieder gelandet sind und ich habe manchmal das Gefühl das wir das alles nur geträumt haben. Manchmal überrollen einen die Emotionen, wenn man an verschiedene Momente und Ort denkt und es fühlt sich ein bisschen an als wäre man noch da, wenn ich mir mit meiner Schwester Sprachnachrichten austausche und sie mir erzählt wo sie grade ist.
Also, los geht’s:
Von Antigua ging es Sonntagmorgen direkt um 04.00 Uhr mit einem kleinen Bus Richtung Guatemala City und da erwartete uns schon der Reisebus nach Rio Dulce. Die Reise haben wir in einem Reisebüro gebucht und ab dem Zeitpunkt wo wir uns endlich entschieden hatten, ob wir die Maya Pyramiden noch besichtigen möchten oder nicht, ging auch alles ganz schnell. Wir haben uns persönlich dafür entschieden die Maya Pyramiden aus zu lassen, ich würde aber auch nicht behaupten das uns das nicht ein bisschen traurig gemacht hat. Bis nach Rio Dulce sind es von Antigua allerdings schon 8 Stunden Fahrt und die Pyramiden sind noch mal 3-4 Stunden von Rio Dulce entfernt. Wir wollten natürlich so viel wie es geht mitnehmen und erleben, allerdings war das auch unser Jahresurlaub und wir wollten auch unsere Batterien aufladen und uns entspannen können. Uns wäre das alles in der kurzen Zeit zu stressig geworden und so haben wir ein Hin- und Rückfahrtticket nach Rio Dulce gebucht.
Wir wollten gerne sehr früh los fahren, damit wir wenig Zeit verlieren und um die Uhrzeit konnten wir wenigstens noch ein bisschen im Bus schlafen.
Unsere Unterkunft hatten wir bereits im Vorfeld gebucht und waren 3 Nächte im Round House und die letzte Nacht spontan im Dreamcatcher.
Angekommen in Rio Dulce mussten wir uns erst mal ein bisschen zurecht finden und die richtige Anlegestelle für die Boote finden und dann ging’s auch schon auf Richtung Urwald. Auf der Fahrt konnten wir jede Menge Vögel beobachten, sogar eine Vogelinsel auf welcher einige tausend Vögel brüten.
Das Round House liegt ca. 45 Minuten von Rio Dulce entfernt und die Bootsfahrt war ein absoluter Traum. So stellt man sich den Urwald vor. Die Hotels liegen alle abseits voneinander, man hat also wirklich seine Ruhe, kann aber auch Abends nicht mehr wirklich viel unternehmen. Wir waren Abends sowieso so kaputt, dass uns das gar nichts ausgemacht hat. Im Round House ist es Abends so, dass man sich um 18.00 Uhr mit allen zusammen zum Essen trifft und gemeinsam isst. Das ist ganz schön um mit anderen ins Gespräch zu kommen und man konnte dann Abends direkt noch überlegen was man am nächsten Tag machen möchte. Der Check-in war super easy und wir können beide Unterkünfte wirklich weiter empfehlen.
Das oben war tatsächlich unser Badezimmer. In Guatemala bzw. in den Hotels sind die Bäder meistens sehr offen gestaltet und man kann während dem duschen nach draussen gucken. Dieses Bad war aber das ausergewöhnlichste, weil es eben doch sehr offen war. Man sollte keine Angst vor kleinen Krebsen haben, die huschen nämlich zwischen den ganzen Steinen hin und her. Sobald man das Wasser anschaltet verschwinden sie aber in ihre Höhlen und man kann wirklich in Ruhe duschen 🙂
Wir haben am ersten Abend ein Pärchen kennen gelernt, was mit ihrem eigenen Boot von Mexiko nach Guatemala gekommen sind. Leider konnte man im Round House nicht mit Karte zahlen und wir hatten nicht genügend Bargeld bei uns, die Beiden haben uns dann angeboten uns am nächsten Tag mit nach Livingston zu nehmen um den Sonnenaufgang am Meer zu gucken und zum Geldautomaten zu gehen.
Und WOW! Der Sonnenaufgang war der Wahnsinn!
Wir haben uns bereits um 06.00 Uhr auf den Weg nach Livingston gemacht und die Natur hat mir wirklich die Sprache verschlagen. Es fühlte sich tatsächlich ein bisschen so an, als wäre man auf dem Amazonas unterwegs. Es fahren immer wieder Ausflugsboote nach Livingston, in einem privaten Boot war das natürlich um einiges schöner und auch ein bisschen romantisch 🙂 Links und rechts des Flußes sieht man nichts als dichten, grünen Dschungel und immer wieder kleine Holzhüttchen oder Hotels. Und je näher man der Karibikküste kam, umso mehr hatte man den Eindruck gleich im Paradies zu landen. Dazu aber später mehr.
Livingston fanden wir ganz nett, eben nicht überragend, aber einen kleinen Besuch war es wert. Man erreicht Livingston tatsächlich nur über den Seeweg. Hier leben hauptsächlich die Garifuna, so wird die Bevölkerung hier genannt. Die Hauptstraße besteht aus vielen Restaurants, kleinen Cafés oder Souvenirläden.
Zurück im Hotel haben wir uns ein Kayak gemietet und haben uns auf eigene Faust auf den Weg gemacht die Gegend zu erkundschaften. Wir sind dann auch direkt zu einer heißen Quelle gepaddelt, davon findet man am Rio Dulce jede Menge. In der Nähe sind einige Vulkane, die das Wasser erhitzen. An einigen Stellen ist das Wasser so heiß, dass man sich kaum traut reinzugehen.
Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug an den Playa Blanca gemacht. Die Tour haben wir direkt im Hotel gebucht und wurden Morgens mit einem Boot abgeholt. Als erstes fährt man die Seven Altars an und das war schon ein bisschen mein Highlight. Man läuft durch (ja ihr lest richtig, man läuft nicht zu den Wasserfällen, man läuft hindurch) verschiedene Wasserfälle um am Ende zu einem großen Wasserfall zu kommen an dem man sich auch abkühlen und schwimmen kann. Hier fließt also ein großer Wasserfall durch verschiedene Wasserbecken ins Meer. Der Eintritt kostet 20Q pro Person und man ist etwa 60 – 90 Minuten (hin und zurück) unterwegs. Mir hat das super viel Spaß gemacht, hätte ich das allerdings vorher gewusst, hätte ich wohl andere Kleidung gewählt 😀
Danach ging’s dann weiter zum Privatstrand Playa Blanca, den man ebenfalls nur mit einem Boot erreicht. Hier gibt es jede Menge Palmen, weißen Strand und unzählige Hängematten. Hier hat man ein paar Stunden Aufenthalt, kann die ein oder andere Kokosnuss genießen und die Seele baumeln lassen. Leider waren im Meer ziemlich dicke Steine und bei meinem Glück hab ich mir beim Sprung ins Kalte direkt ein Knie aufgeschlagen. Ich hab die Stunden dann lieber in der Sonne mit einem guten Buch genossen und bei der Aussicht war das dann auch gar nicht so schlimm.
Die Fahrt zurück war allerdings alles andere als entspannt. Nachmittags kam ein bisschen Wind auf und das Meer war ziemlich rau. Unser Boot war recht klein, wir waren nur zu sechst + der Bootsführer der nicht älter als 16 war. Wir hatten ziemlich hohen Wellengang und ich hab uns ehrlich gesagt schon im Meer liegen sehen. Ich war heilfroh als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, der Bootsführer wusste aber was er machen muss und hat uns gut zurück gebracht.
Zurück am Hotel haben wir uns auf dem Weg zu unserer letzten Unterkunft dem Dreamcatcher Hotel gemacht. Dieses liegt sehr nahe am Dorf Rio Dulce und war für uns daher perfekt, weil wir auch hier wieder den Nachtbus Richtung Antigua nehmen wollten und uns so die Fahrt über den Rio Dulce Nachts um 02.00 Uhr mit unseren Koffern sparen konnten. Wir wurden sehr freundlich empfangen und wir konnten uns sogar noch ein Zimmer aussuchen, ausserdem hat uns das Hotel direkt ein Privatboot für unsere Überfahrt nach Rio Dulce in der Nacht reserviert. Die ganze Einrichtung und der Stil war das komplette Gegenteil zum Round House. Hier war alles eher modern und hell eingerichtet und wir haben uns direkt wohl gefühlt. Für unsere letzte Nacht haben wir uns dann tatsächlich für ein Zelt entschieden und das kann ich jedem nur empfehlen. Für mehrere Nächte wäre es mir persönlich wohl zu unpraktikabel, für eine Nacht war es aber toll!
Was ich unbedingt sehen wollte waren die Hot Springs in Izabal. Wir sind von Rio Dulce mit einem einfachen einheimischen Bus Richtung Finca Paraiso gefahren. Die Fahrt hat 10 Q pro Person gekostet und der Eintritt auch noch mal so viel. Hier wird man irgendwo im nirgendwo abgesetzt und muss die letzten Meter noch laufen, wir dachten erst der Fahrer hätte sich vertan, bis wir dann unsere Eintrittskarten kaufen konnten.
Der Ort ist naturbelassen und wirklich ein Naturereignis. Hier befindet sich ein heißer Wasserfall, vulkanischen Ursprungs, an dem man schwimmen kann. Je näher man dem Wasserfall kommt, umso heißer wird das Wasser. Super zur Muskellockerung oder einfach zum relaxen. Hinter dem Wasserfall gibt es einige Höhlen in die man hinein schwimmen kann oder man springt von oben herab. Bei uns war immer ein Guide, der dir sagen konnte, von wo man in welche Höhle gelangt oder welchen Weg man für den Aufstieg nehmen muss.
Wir hatten Glück und es waren nicht viele Touristen vor Ort, was sicherlich auch daran liegt, dass alles ein bisschen versteckt zu sein scheint und man ein Stück fahren muss bis man vor Ort ist. Den Ausflug kann ich euch also absolut empfehlen, eine traumhafte Natur und das heiße Wasser hat so gut gegen Verspannungen geholfe.
Freitag ging’s dann wieder mit dem Reisebus zurück und dank Stau und Feierabendverkehr haben wir fast 12 Stunden gebraucht. Meine Schwester hat uns in Antigua abgeholt und wir haben dort noch was leckeres gegessen und die Nacht noch bei ihr verbracht. Am nächsten Tag haben wir noch etwas die Sonne genossen, mit der Katze geschmust und noch mal Wäsche gewaschen bevor es dann auf nach Kuba ging.
Da unser Flug bereits um 05.00 Uhr in der früh ging haben wir uns von Samstag auf Sonntag ein Hotel in Guatemala City gebucht und sind mit dem Taxi zum Flughafen.
Hier endet also unsere Guatemalareise und ich nehm euch bald mit auf unseren Kurztrzip nach Kuba. Ich finde es so schade, dass viele Guatemala nicht so richtig auf dem Schirm haben. Das Land hat so viel zu bieten und hat uns so viele schöne Momente und Erinnerungen geschenkt.
Und allerliebste Pin: wir danken Dir sehr für diesen wahnsinnig tollen Urlaub. Wir haben jede Minute genossen und es war so schön Dich dort zu besuchen <3
Alles Liebe,
Kim
Ein Kommentar
Hallo Liebe Kim!
Das sieht ja aus wie im Paradies, wirklich wundervolle Eindrücke 🙂
Da bekommt man sofort Wanderlust!
Ganz viel Liebe
Katrin
http://www.octobreinparis.de